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Metamorphose

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Heute ist mir bei der Hausarbeit dieser Kommentar von Sehnsuchtsblog durch den Kopf gegangen: 


sehnsuchtsblog9. Mai 2013 12:47
Da denkst du, ein neues Leben zu beginnen, von wegen, das Alte lässt dich nicht los. Wie kriegt man das Loslassen hin?

Das Sehnsuchtsblog ist das Blog, über das ich zufällig gestolpert bin, als ich im Februar 2011 den Begriff "unerfüllte Sehnsucht" gegoogelt hatte.  Es hat mir eine Tür geöffnet in die mir damals noch gänzlich unbekannte Welt der Blogs und es hat mich dazu animiert, selbst mit dem Schreiben zu beginnen.

"Das Alte lässt dich nicht los..." Während ich Wäsche zusammenlegte, dachte ich an diese Worte und fühlte wieder diese unbestimmte Trauer, die seit Wochen immer mal wieder mein Herz umklammert. Herzschmerz.  Ich kann ihn nicht richtig zuordnen, diesen  Herzschmerz. Es ist eine Mischung aus Sehnsucht und Trauer. Sehnsucht nach Liebe und vor allem auch Trauer. Trauer über Dinge, Lebensumstände und Menschen, die ich loslassen muss, weil ICH es so gewollt habe, weil SIE es so gewollt und entschieden haben oder weil eine höhere Instanz entschieden hat. 

Und dann wird mir bewusst, weshalb das Alte sich nicht abstreifen lässt: Weil man ein Teil davon ist! Weil man sich selber mitnimmt mit all seinen Altlasten, mit der Summe der Erfahrungen, die man gemacht hat. Gute wie schlechte. Die Sorgen und Ängste, die man schon früher hatte, sind ja immer noch da. Aber da ist niemand mehr, der für einen entscheidet, wenn man sich nicht entscheiden mag oder kann. Keiner, der den Weg einschlägt, dem man folgen kann, wenn man nicht selber vorangehen will. Man ist selbst für alles verantwortlich. Da ist kein Elternhaus mehr, das Sicherheit vermittelt, kein Partner mehr, der mithilft, dass der Karren läuft. Man ist plötzlich so "erwachsen" und auf sich alleine gestellt.  Manche erleben das schon sehr jung,  andere erst mit 43 Jahren... und manche erst im Alter, wenn der Lebenspartner wegstirbt.

Kann man es lernen, das Loslassen? Ich weiss es nicht. Ich denke, man muss da einfach durch. Denn Loslassen bedeutet für mich auch Schmerz. Ich habe es so gewollt. Ich habe eine Entscheidung getroffen und diesen neuen Weg eingeschlagen. Am Ende werde ich mich befreit fühlen.  Aber der Weg dahin ist kein Spaziergang.  

Manchmal kommt es mir vor, als ob ich all die Jahre das bequeme Leben einer Raupe gelebt hätte. Ich habe einen Teil der Verantwortung abgeschoben. Es hat mich träge gemacht und es hat sich einfach nicht mehr gut angefühlt. Es war mir nicht mehr genug. Ich habe mich als Person weiterentwickelt und befinde mich nun sozusagen in einer Metamorphose. Ich will keine Raupe mehr sein, bin aber auch noch nicht der Schmetterling, den ich sein möchte. Es kostet Kraft, mich aus dem Kokon zu befreien.  Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich mir heimlich wünsche, dass es da jemanden gäbe, der mir dabei hilft. Der mich in die Arme nimmt und sagt. "Hey, ich bin da, Kleines. Du kannst Dich auf mich verlassen. Alles wird gut...". Es wäre so verlockend. Aber es wäre ein Rückfall in das alte Muster. Der bequeme Weg, der Abhängigkeit erzeugt. Ich könnte mich nicht weiterentwickeln, würde mich anpassen und in meinem Kokon stecken bleiben. Und genau das will ich ja nicht. Ich will raus. Ich muss es schaffen. Und das geht nur allein! 

Aber vielleicht gibt es einen Mittelweg. Die Möglichkeit, sich hin und wieder eine Auszeit zu nehmen. Kurz zu rasten, sich für einen Moment anzulehnen und dieses Gefühl zu geniessen. Und dann wieder weiterzugehen. Alleine. MEINEN Weg zu gehen. Immer geradeaus Richtung Horizont. Bis ich mein Ziel erreicht habe und endlich der Schmetterling sein werde, der ich schon immer sein wollte!







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