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Channel: Rosalies Midlife Crisis
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Von Ampelmännchen und Emotionen

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Am Sonntag vor zwei Wochen habe ich meine Kinder nach dem Mittagessen bei ihrem Vater abgeholt und als wir vor dem Haus standen, erzählte ich ihnen, dass ich Besuch aus Berlin hätte! Es war ein spontaner Entscheid. Ich hätte die Kinder auch erst am Abend abholen können - aber es hat sich so ergeben und die Zeit war reif.  Es war mir ein Anliegen, dass sie eine Vorstellung davon haben, wer der Freund ist, den ich besuche, wenn ich nach Berlin reise. Ich hatte nach meiner Reise an die Ostsee  schon ein paar mal von ihm gesprochen und ich hatte ihnen die Geschichte von den Berliner Ampelmännchen erzählt...   Sie haben positiv reagiert und waren ganz unbefangen und offen! Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf dieser ersten Begegnung! Natürlich ist er vorerst "nur" ein Freund. Als wir dann zweieinhalb Stunden später zusammen zum nahen Flughafen oder besser gesagt Flugplatz  gefahren sind, hat sich alles ganz vertraut angefühlt und sie haben ihm zum Abschied zugewinkt, als das Flugzeug an uns vorbeigerollt und in den Wolken entschwunden ist. Und mein Sohn hat gemeint, der Mann aus Berlin dürfe ruhig wieder mal in die Schweiz kommen und ich solle ihm ausrichten, dass er doch wieder Ampelmänner aus Fruchtgummi mitbringen möchte.  ;-)







Am Montag nach der Schule war Französisch pauken angesagt. Eval. de Français. Ein grosser Franztest! Einer vor vier Tests, die es nicht zu vermasseln gilt. Wir haben nochmals zwei Stunden zusammen gelernt...

Dienstag dann volles Programm! Drei Termine an meinem "arbeitsfreien" Tag.  Morgens ein Arzttermin mit auffälligen Leberwerten und einem stirnrunzelnden Arzt... "Nein! - Ich trinke nicht! Nur im ortsüblichen Rahmen! Und Medis nehme ich auch keine! Nur ganz selten." Das Resultat eines Bluttests hat mich ein wenig durcheinandergebracht, aber inzwischen bin ich mir sicher, dass es ein Sturm im Wasserglas war.  Es war wohl alles ein bisschen viel in den vergangenen Wochen und meine Leber hat Protest eingelegt. Inzwischen ist alles wieder im grünen Bereich. 

Am späteren Nachmittag  dann "Privataudienz" beim Klassenlehrer von Sohnemann. Wir Rabeneltern hatten beide den Elternabend vergessen! Unglaublich! In meinem Kopf hatte sich der jeudi (Donnerstag) festgesetzt - der Orientierungsabend für den Übertritt in die Oberstufe fand aber schon am mercredi (Mittwoch) statt! Um 19.30! Um die Zeit sass ich noch im Büro. Ahnungslos. Realisiert habe ich es am nächsten Morgen, als Sohnemann mich ganz aufgelöst kurz vor acht Uhr angerufen hat: "Papa hat den Elternabend vergessen! Bist Du wenigstens hingegangen...?" Oh my god! ... Mir wurde kurz anders! Das durfte doch wohl nicht wahr sein!  Ich war konsterniert! Sohnemann auch... er war  richtig aufgelöst, das arme Kind! Ein paar WhatsApp und zwei Telefongespräche später hatten wir einen Termin mit dem Lehrer.  Er hat uns nach dem Unterricht eine Stunde seiner Zeit gewidmet und uns alles genau erklärt! Er ist ein ganz toller Lehrer!  Die Kinder liegen ihm wirklich am Herz. Nun bin ich beruhigt! Alles wird gut. Aber es hat mir sehr zu denken gegeben... Wie konnte mir das nur passieren?! Und ich war mir noch nicht einmal mehr sicher, ob ich meinem Mann die Info überhaupt kopiert hatte, die an meinem Kühlschrank klebte... Zu viel im Kopf, zu viel um die Ohren. 

Abends stand dann noch der Besuch eines Vortrags auf dem Programm. Ein Lerncouch erzählte aus dem Nähkästchen. Ich musste mich überwinden, hinzugehen. Aber es hat sich gelohnt! Ein genialer Vortrag.  Um 21.45 der Anruf aus der Wohnung: "Mama, wo bleibst Du denn?..."  Mama: "Der Vortrag hat so lange gedauert! Jetzt aber subito Pijama anziehen, Zähne putzen und ab ins Bett! Ich fahre jetzt los!" 22.00 Uhr war  Lichterlöschen. 22.15 sind wir alle eingeschlafen. Naja, vielleicht war es auch schon 22.30...

Dann ein langer Arbeitstag. Fast zwölf Stunden im Büro. Abzüglich die zwei Stunden Mittagslunch mit meiner Freundin M. Die Gespräche mit ihr sind immer wieder eine Bereicherung.  Ich bin so dankbar für diese Freundschaft!

Und dann kam der Donnerstag. Ich habe schon berichtet. Manchmal passieren seltsame Dinge...  Sohnemann hatte abends einen Fussballmatch. Ausnahmsweise an einem Donnerstag. Ausgerechnet im Heimatort meines Vaters, ausgerechnet an diesem Tag.  Was für ein seltsamer Zufall! Ich habe keinen Bezug zu dem Ort, der auch auf meiner  ID-Karte als Bürgerort eingetragen ist. Es ist das erste Mal, dass Junior dort einen Match hatte. Ich sah es als Zeichen und so bin ich nach der Arbeit hingefahren. Kurz vor Schluss der ersten Halbzeit. Als ich das Auto parkiert hatte und aussteigen wollte, fuhr mein Mann vor.  Wir sind also zufällig ohne uns abzusprechen zur gleichen Zeit aus der 20 km entfernten  Stadt losgefahren und haben den Fussballplatz gleichzeitig gefunden. Schon sehr speziell. Mein Vater hat Fussball geliebt. Er hat am TV jeden Match verfolgt und jahrelang selber Fussball gespielt und Junioren trainiert. Es hätte ihm gefallen. Die Mannschaft meines Sohnes hat gewonnen. Es war ein schöner Abend mit einem spektakulären Abendrot.  Ein sehr spezieller Abschluss für einen speziellen Tag. 




Am späten Abend habe ich dann die Kinder übernommen. Sie durften das ganze Wochenende nach Herzenslust spielen und die ersten beiden Ferientage geniessen. Am Sonntag haben wir Koffer gepackt... und am Montag sind sie mit ihrem Vater in den Urlaub geflogen! Für 12 Tage! Zum ersten Mal im Ausland ohne mich! Er war noch nie so lange mit ihnen alleine... Ich meine richtig alleine! Ohne seine Mutter! Es fühlt sich schräg an. Gestern Abend befiel mich kurz Panik! Wird alles gut gehen? Hat er es wirklich im Griff? Zum Glück gibt es Skype... Die ersten Abenteuer haben sie schon überstanden. Am Zielflughafen warteten sie vergeblich auf den privaten Transfer zum Hotel. Man hat sie einfach vergessen. Sie nahmen ein Taxi und auf der Fahrt hat die Kleine Nasenbluten gekriegt... Der Bungalow war nicht verfügbar und sie wurden statt dessen im Haupthaus einquartiert. Das Zimmer ist ok. Das Essen lässt zu wünschen übrig. Suboptimal, wenn man all inclusive gebucht hat. Fünf Sterne auf dem Papier, drei in der Realität...   Hoffentlich lesen sie nichts auf...! Ich darf gar nicht daran denken. Habe schon gecheckt, ob es noch freie Flüge in die Südtürkei gibt... Der Gedanke, dass sie so weit weg sind, ist ziemlich unerträglich. Wird Papa es auf die Reihe kriegen? Wenn Piccolina die 50 cm langen Haare drei Tage lang nicht kämmt, kriegt sie Rastas... Und er darf sie im Restaurant nicht alleine auf die Toilette lassen. Nur wenn er die Türe im Auge behalten kann. Sohnemann eigentlich auch nicht... Und dann der Pool... Und das Meer! Ach Mensch! Das ist richtig schwierig für mich. Ich muss loslassen, vertrauen und mich ablenken...  Morgen kriege ich Besuch aus Berlin. Zum Glück! Er wird mich auf andere Gedanken bringen und das ist gut so!

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